Da
das Wetter jetzt so schön sommerlich ist, fahren meine Tochter und ich
neuerdings gerne den Schulweg mit dem Rad.
Dabei kommen wir direkt an einigen Restaurants vorbei, wenn wir den restlichen Weg am
Alsterlauf zurücklegen wollen.
Heute,
auf dem Rückweg von der Schule, flanierten vor uns eine Dame und ihr Mops.
Als
die zwei auf der Höhe einer Pizzeria waren, an deren Außentischen ein einzelner
Herr saß, der vertieft eine Zeitung studierte, schoss unerwartet ein bis dahin
für alle quasi unsichtbarer Terrier unter den Tischen hervor und biss den
verdatterten Mops in seine linke Hüfte.
Die
Mopsdame war so erschrocken, dass sie ihr geliebtes Tier im Affekt an der Leine
in die Höhe riss, ein Stück zur Seite sprang und einen erstickten Schrei
ausstieß.
Leider hatte sich der Terrier so in den Mops verbissen, dass dieser ebenfalls
in die Höhe gerissen, jetzt am Mops baumelte.
Meine
Tochter und ich gingen voll in die Eisen, sonst hätten wir womöglich die Dame
mit den aufgefädelten Hunden in ihrer Hand über den Haufen gefahren.
Das
erschrockene Terrierherrchen sprang vom Tisch auf und zerrte an seinem Hund
herum, während er ihn anschrie: „Du Mistviech… was ist denn mit dir los??!! AUS!! Lass sofort los!“
Der
Terrier gab als Antwort gurgelnde Laute von sich und war nach wie vor nicht gewillt, den
armen Mops am Leben zu lassen, der das ganze Theater still und stumm über sich
ergehen ließ.
Inzwischen
war die Mopsdame geistig wieder soweit auf der Höhe, dass sie die
aufgefädelten Hunde absetzte und, allerdings immer noch unter Schock stehend, wiederum den herbeieilenden
Kellner anschrie: „Wasser!! ...Bringen Sie uns Wasser!! Schnell!“
Der Mann brüllte weiterhin seinen Hund an und dann
kam auch schon das Wasser… der Terrier bekam eine Dusche ins Gesicht und ließ den armen
Mops aus seinen Fängen.
Alle
Leute, die in der Nähe an einer Ampel standen und auf das Geschehnis starrten,
begannen wieder zu atmen. Auch die Ampel, die währenddessen vergessen hatte,
auf grün zu schalten, nahm ihre Arbeit wieder auf… oder kam es uns nur so vor?
Die
Mopsdame hatte ihren Liebling tröstend auf dem Arm, den sie gemeinsam mit dem Kellner streichelte
und der Mann brüllte seinen Terrier, der jetzt erstarrt in einer
Wasserpfütze hockte, immer noch an.
Wir
stiegen wieder aufs Rad und verließen das Drama. Soweit ich im Vorbeifahren sehen
konnte, halten sich die Verletzungen vom Mops in Grenzen.
Meine
Tochter geschockt hinter mir auf dem Rad: „Der arme Mops! Ich weiß nicht so
genau, ob ich mir noch einen Hund wünsche… ich möchte nicht, dass dem so etwas
auch passiert.“
Sei ehrlich, das hast du arrangiert um deiner Tochter den Hundewunsch auszureden ;-)
AntwortenLöschenBin ich so böse?
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